EUPIA Nach dem Feuer in einem finnischen Chemiewerk werden wohl weltweit die Pigmente für manche Druckfarben teurer – darüber informiert die Organisation EuPIA. Die Titandioxid-Produktionsstätte der Huntsman Corporation im finnischen Pori war Ende Januar dieses Jahres bei einem Brand beschädigt worden. Das Unternehmen musste nach eigenen Angaben seine Produktion am Standort bis zum Ende der Reparaturarbeiten stoppen.
Das finnische Werk steht für rund 15% der weltweiten Titandioxid-Produktion von Huntsman und stellt auch in erheblichem Umfang Pigmente für Druckanwendungen her.
Der grafische Markt stellt spezifische Anforderungen an die in Pori hergestellten Weißpigmente in Bezug auf Glanz, Abrieb und weitere Eigenschaften. Die Auswirkungen des Feuers auf die Lieferkette bei Druckfarben wurden daher von den wichtigsten Einkäufern und Händlern zur »Force Majeure« erklärt, was starke Auswirkungen auf die internen Kosten haben dürfte. Zweistellige Preiserhöhungen wurden bereits von den Pigmentlieferanten als direkte Folge der Verknappung angekündigt. Huntsman verpflichtet sich, die Produktionsanlagen so schnell wie möglich zu reparieren, trotzdem seien Engpässe bei der Versorgung mit Pigmenten im Verlauf des Jahres 2017 zu erwarten, teilt der europäische Verband der Druckfarbenhersteller mit.
Die Industrie bemühe sich, Produktalternativen in vergleichbarer Qualität zu finden. China könnte eine mögliche Erleichterung bieten, doch die chinesische Regierung hat in letzter Zeit Produktionskürzungen und sogar -verbote zur Luftverbesserung eingeführt, wenn die Verschmutzung einen Schwellenwert erreicht. Hierdurch können viele Produktionstage im Monat ohne finanzielle Entschädigung verloren gehen. Mehrere TiO2-Produzenten in China sind von der neuen Gesetzeslage betroffen, die auch die derzeitigen Versorgungsengpässe verschärft.
»Die Druckfarbenhersteller tun, was sie können, um die Kunden zu versorgen«, teilt EuPIA mit. Gleichzeitig empfiehlt der Verband den Kunden, alternative Qualitätsstufen in Betracht zu ziehen, wenn sie weiter drucken wollen. (Grafik: EuPIA)