FINAT In seiner Grundsatzrede auf dem European Label Forum 2025 hatte Ron Keller – ehemaliger niederländischer Botschafter in der Ukraine, Russland, der Türkei und China, ehemaliger Direktor der Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und leitender Berater der Europäischen Union, des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank sowie des niederländischen Finanz- und Außenministeriums – gewarnt, dass Etikettendrucker und -verarbeiter »Störungen antizipieren und Resilienz in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln« müssen, um erfolgreich zu sein.
Mit Blick darauf, wie »sich die Lieferketten, Technologien und Handelsregeln, auf die wir uns einst verlassen haben, unter unseren Füßen verschieben« und wie geopolitische und wirtschaftliche Realitäten die Bedingungen neu definieren, unter denen Etikettendrucker, Verarbeiter und Lieferanten arbeiten müssen, sagte Keller: »Die Welt hat sich verändert – und wir müssen uns ebenfalls verändern.«
In seiner Keynote untersuchte Keller, wie regionale Konflikte, Exportkontrollen und Rohstoffknappheit Unternehmen dazu veranlassen, ihre langjährigen Beschaffungs- und Produktionsmodelle zu überdenken. Er warnte, dass die Abhängigkeit von Lieferanten aus einer Hand oder von weit entfernten Märkten nun mit einem höheren Risiko verbunden sei und dass eine stärkere Diversifizierung und Regionalisierung zu strategischen Prioritäten für Etikettenunternehmen würden.
Er hob auch die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit als entscheidenden Faktor für den Geschäftserfolg hervor. Da Markeninhaber und Regulierungsbehörden nachweisbare Fortschritte in Richtung Kreislaufwirtschaft fordern, dürften Etikettenverarbeiter, die eine Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks, recycelbare Materialien oder glaubwürdige Lebenszyklusdaten nachweisen können, einen Wettbewerbsvorteil erzielen.
Keller wies außerdem auf die Regulierung als zunehmend strategischen Faktor hin. Die Ausweitung von Exportbeschränkungen, Sanktionen und lokalen Inhaltsanforderungen auf den globalen Märkten verändert den Zugang zu wichtigen Rohstoffen. Er forderte Unternehmen auf, die Auseinandersetzung mit Regulierungsfragen als eine fortlaufende Aufgabe und nicht als reine Compliance-Maßnahme zu betrachten und über Verbände wie Finat zu arbeiten, um informiert zu bleiben und Einfluss auf die Politik zu nehmen.
In Bezug auf Technologie betonte Keller, dass Digitalisierung und Automatisierung heute für die Wettbewerbsfähigkeit von grundlegender Bedeutung sind. Angesichts der Weiterentwicklung von KI, Datenanalyse und Smart-Factory-Systemen seien Unternehmen, die ihre Daten kontrollieren und in qualifizierte Fachkräfte investieren, besser für die nächste Phase der industriellen Transformation positioniert. (Bildquelle: Finat)
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