FINAT 83% der Markeninhaber gehen davon aus, dass das Einkaufsvolumen für Etiketten im Jahr 2021 über alle Formate hinweg steigen oder gleich bleiben wird, trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Lieferketten. Laut der diesjährigen »FINAT Radar«-Umfrage unter Markeninhabern gehen 74% der Unternehmen davon aus, dass die Volumina steigen werden, obwohl 46% der Firmen angaben, dass sie in den letzten zehn Monaten Lieferunterbrechungen erlebt haben.
Die ermutigende Nachricht ist, dass trotz der Unsicherheit der Ausblick für den europäischen Schmalbahnmarkt positiv bleibt. 38% der Firmen geben an, dass sie eine Steigerung des Beschaffungsvolumens zwischen 4 und 6% planen, und 7% der befragten Unternehmen meinen, dass das Volumen sogar zwischen 7 und 15% steigen könnte.
Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass sich die Prioritäten angesichts der Pandemie verschieben, einschließlich eines erhöhten Interesses daran, sicherzustellen, dass die Lieferketten gegen Schocks gewappnet sind. Letztes Jahr gaben nur 7% der Umfrageteilnehmer an, dass es wichtig sei, dass Etikettenhersteller mehr als eine Produktionsstätte haben. In diesem Jahr ist diese Zahl auf 2 % gestiegen.
Der zweite wichtige Indikator für diesen Trend ist das steigende Interesse an der Flexibilität von digitalen Etikettendruckmaschinen. Selbst auf dem Höhepunkt des Lockdowns reduzierten nur 7% der Unternehmen ihre Ausgaben für digitale Etiketten. Heute gibt eines von drei Unternehmen ausdrücklich Ereignisse im Jahr 2020 als Motivation für die Beschaffung von mehr digital gedruckten Etiketten an, und zwar aufgrund der Vorteile kürzerer Durchlaufzeiten und größerer Sicherheit der Verfügbarkeit in der Lieferkette, die die Technologie ermöglicht.
Die Verlagerung auf den Digitaldruck ist jedoch nicht unbedingt nur von aktuellen Ereignissen geprägt, da die Umfrage auch andere Faktoren aufzeigt, die den Wandel vorantreiben. Als Hauptgründe werden die Möglichkeit, kleine Auflagen zu drucken, sowie die verbesserte Durchlaufzeit genannt. Was die Umfrage jedoch zeigt, ist, dass weniger Käufer an der Art von späten Individualisierungsoptionen (late-stage customisation) interessiert sind, die der Digitaldruck bietet.
Das deutet darauf hin, dass anspruchsvolle Marketingkampagnen mit individualisierten, einzigartigen Verpackungen eine geringere Rolle spielen, da sich der geschäftliche Fokus auf Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit richtet.
Abgesehen von der Pandemie zeigt die Umfrage auch ein anhaltend starkes Interesse der Käufer an der Aufrechterhaltung von Umweltzertifizierungen. 75% der Unternehmen geben an, dass eine Umweltzertifizierung entweder »wichtig« (49%) oder »entscheidend« (26%) für die Geschäftstätigkeit ist, insbesondere in den Bereichen Lebensmittel, Getränke, Gesundheit und Kosmetik sowie Pharmazeutika.
Der vollständige Bericht von FINAT über die europäischen Märkte für Selbstklebeetiketten und Schmalbahnetiketten, der das 2. Halbjahr 2020 abdeckt, ist exklusiv für alle Mitglieder verfügbar und kann ab sofort heruntergeladen werden https://www.finat.com/knowledge/finat-radar. Er enthält die Ergebnisse einer exklusiven Umfrage unter mehr als 70 Markeninhabern und Verpackungseinkäufern und wurde durch tiefgehende, qualitative Interviews mit den Teilnehmern ergänzt, um ein vollständiges Bild des Zustands der Branche zu zeichnen, während die COVID-19-Erholung beginnt. (Grafik: FINAT)