etma, Tuben,

 

ETMA     Die in der European Tube Manufacturers Association organisierten Tubenhersteller stemmten sich im 1. Halbjahr 2020 erfolgreich gegen die Corona-Pandemie. Während zahlreiche Branchen und Unternehmen in Europa zum Teil zweistellige Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten, konnten die etma-Mitglieder in der ersten Jahresshälfte 2020 ihr Vorjahresergebnis trotz des extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfelds immerhin um 0,3% steigern.

»Das ist angesichts der außergewöhnlichen Umstände mit Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren, starker Verunsicherung bei Kunden und deutlicher Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern ein ausgesprochen positives Ergebnis«, zeigt sich etma Generalsekretär Gregor Spengler mehr als zufrieden. »Zwar sind wir einigermaßen zuversichtlich in das Jahr 2020 gegangen, aber dann überraschte uns Corona und all unsere positiven Prognosen und Erwartungen schienen mit einem Schlag dahin. Dass unsere Industrie diese Extremsituation so bravourös gemeistert hat, zeigt wie robust unsere Branche ist.«

Dafür nennt Spengler gleich mehrere Gründe. So wurden europaweit die Verpackungsindustrie und damit auch die Tubenhersteller als systemrelevant eingestuft und blieben damit von Lockdowns weitgehend verschont. Die Lieferketten der Branche erwiesen sich in der Krise als resistent, und die notwendigen Transportkapazitäten waren durchgängig verfügbar. Von Vorteil erwiesen sich in der Pandemie auch die ohnehin exzellenten Hygienestandards der Tubenbranche und das große Vertrauen, das die Konsumenten in das Packmittel Tube setzen, wenn es um Sicherheit und Hygiene geht.

Zu dem guten Ergebnis der Branche beigetragen hat darüber hinaus auch die gerade zu Beginn der Krise sprunghaft angestiegene Nachfrage nach Desinfektions- und Hygieneartikeln. Positiv schlug auch die wachsende Nachfrage aus dem Lebensmittelbereich und dem medizinisch/pharmazeutischen Sektor zu Buche. Demgegenüber dämpften jedoch spürbare Rückgänge im Kosmetikbereich die Stimmung. Besonders im hochpreisigen Premiumsegment machte sich das vorsichtige Kaufverhalten der verunsicherten Verbraucher bemerkbar. Zusätzlich haben sich in diesem Segment auch die Schließungen und Einschränkungen von Kosmetik- und Beautystudios sowie Friseursalons negativ ausgewirkt. Nicht zuletzt fiel mit den Duty Free Shops an den Flughäfen ein wichtiger Vertriebskanal für Kosmetikprodukte nahezu komplett aus. Neben der schwächeren Nachfrage aus dem Kosmetiksektor tendierte auch der Zahnpflegebereich leicht rückläufig.

Die Nachfrage nach den verschiedenen Tubenarten entwickelte sich unterschiedlich. Tuben aus Aluminium hatten einen Nachfragerückgang von knapp vier Prozent zu verkraften. Der Absatz von Kunststofftuben blieb hingegen stabil. Bei den Laminattuben gelang eine Absatzsteigerung von vier Prozent, so dass im 1. Halbjahr 2020 unter dem Strich das bemerkenswerte Marktwachstum von immerhin 0,3% erreicht werden konnte.

»Zwar gehört die europäische Tubenindustrie zu den Branchen, die im 1. Halbjahr vergleichsweise unbeschadet durch die von Covid-19 ausgelöste Krise gekommen sind«, so das Fazit von Gregor Spengler. Doch trotz des ermutigenden Zwischenergebnisses warnt der etma Generalsekretär: »Die Auftragseingänge waren im 3. Quartal eher rückläufig, und die weiteren Entwicklungen bis zum Jahresende sind sehr schwer einzuschätzen. Zahlreiche Kunden unserer Mitglieder planen überaus zurückhaltend. Wieder steigende Infektionszahlen im 3. Quartal und daraus möglicherweise resultierende Beschränkungen schüren eine deutliche Verunsicherung in den Märkten, die sicher noch über das Ende dieses Jahres hinausreichen dürfte. Jedoch hat die europäische Tubenindustrie in den zurückliegenden Monaten ihre Krisenfestigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das gibt uns ein gewisses Maß an Zuversicht, auch die zukünftigen Herausforderungen in diesen so schwierigen Zeiten zu bestehen.« (Grafik: etma)

www.etma-online.org

 

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