etma, Tuben

 

ETMA     Ausgesprochen robust präsentierte sich die europäische Tubenindustrie im Jahr 2020 trotz aller Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen auf den weltweiten Märkten während der Corona-Pandemie. Die in der European Tube Manufacturers Association zusammengeschlossenen Unternehmen kamen dank einer sehr lebhaften Nachfrage im 1. Quartal auf eine beeindruckende Gesamtproduktion von 11,5 Mrd. Tuben aus Aluminium, Kunststoff und Laminat. Damit liegt die Branche für 2020 nur um 0,4% unter dem Vorjahresniveau und erzielt ein wirklich beachtliches Ergebnis im Vergleich zu vielen anderen Industriezweigen.

Dementsprechend zufrieden zeigt sich auch etma-Präsident Dr. Fabio Gussoni: »In Anbetracht des äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und der komplizierten Pandemiesituation kann sich unsere Bilanz für 2020 wirklich sehen lassen. Sie unterstreicht eindrucksvoll die sehr hohe Akzeptanz des Packmittels Tube bei den Verbrauchern und unseren Kunden gleichermaßen. Sie konnten gerade in Pandemiezeiten den überzeugenden Standards und Eigenschaften der Tube in puncto Hygiene und Sauberkeit, beim Produktschutz, der Haltbarkeit und Sicherheit uneingeschränkt vertrauen.«

Zudem, so Dr. Gussoni weiter, haben die etma-Mitgliedsunternehmen gerade in dieser außergewöhnlichen Krisensituation ihre hohe Leistungsfähigkeit und enorme Flexibilität unter Beweis gestellt. Trotz aller Widrigkeiten haben die Lieferketten der Branche gehalten. Die Produktionsprozesse blieben somit weitestgehend störungsfrei, so dass die Ablieferungen in die Märkte gewohnt termingerecht erfolgen konnten. Nicht zuletzt diese Verlässlichkeit der Branche habe laut Dr. Gussoni wesentlich zur Erfolgsbilanz der europäischen Tubenindustrie im Jahr 2020 beigetragen.

Dabei blieben die Anteile der einzelnen Tubenarten an der Gesamtproduktion nahezu unverändert. Aluminiumtuben machen weiter 35% aller abgelieferten Tuben aus. Mit einem Marktanteil von 27% tendierten Kunststofftuben etwas schwächer. Leicht zugewinnen konnten hingegen die Laminattuben, die nunmehr auf einen Marktanteil von 38% kommen und damit die Rangliste der verwendeten Materialien für Tuben in Europa anführen.

Zu etwas größeren Verschiebungen kam es dagegen 2020 auf den wichtigsten Absatzmärkten für Tuben. Wie etma Generalsekretär Gregor Spengler zu berichten weiß, sind die Lieferungen in die mengenmäßig führenden Märkte des Kosmetiksektors um etwa 3% zurückgegangen: »Durch die Pandemie haben insbesondere hochpreisige Kosmetikprodukte gelitten, da zahlreiche Absatzkanäle und wichtige Umsatzbringer der Branche wie Geschäfte in Innenstädten und an Flughäfen, Kosmetikstudios sowie Friseur- und Beauty Salons europaweit über längere Zeit geschlossen waren. Leider hat sich diese Situation auch zu Beginn des Jahres 2021 fortgesetzt.«

Mit rund % ging der Absatz bei Zahnpflegeprodukten in 2020 nur leicht zurück. Der krisenfeste pharmazeutische Sektor, zweitwichtigster Absatzmarkt für das Packmittel Tube, konnte sogar um 3% zulegen. Zudem profitierte laut Spengler die Tube als besonders hygienische, verbraucherfreundliche und leicht handhabbare Verpackung auch von der in Corona-Zeiten stark angezogenen Nachfrage nach Hygiene- und Desinfektionsprodukten.

Starke Zugewinne um 12% erzielten Tuben im Lebensmittelsektor. Durch die Lockdowns verbrachten die Menschen viel mehr Zeit zu Hause. Faktoren wie vermehrtes Home Office und Home Schooling schlugen hier ebenfalls zu Buche. Der Food-Sektor profitierte davon, dass begünstigt durch die Schließungen von Restaurants und Gaststätten wesentlich mehr Mahlzeiten zuhause zubereitet und verzehrt wurden. Und auch bei Haushalts- und Do-It- Yourself-Produkten reüssierten Tuben mit einem Plus von 14%.

Mit Besorgnis blickt die Tubenindustrie auf die mangelnde Verfügbarkeit von Kunststoffrezyklaten und auf die in den letzten Wochen von einigen Kunststoffherstellern erklärten Force Majeure Fälle für PP und PE-HD. Diese Entwicklungen könnten die Kosten in der Tubenbranche merklich in die Höhe treiben.

Die weitere Entwicklung der europäischen Tubenindustrie im Jahr 2021 ist zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr schwer zu prognostizieren. Im Moment beobachtet die Branche aufgrund der weiterhin sehr angespannten und unsicheren Pandemielage auf Kundenseite noch eine merkliche Zurückhaltung. Lagerbestände werden abgebaut und neue Projekte werden eher zögerlich angegangen. Zudem stellen die immer kürzeren Planungshorizonte der Kunden eine zusätzliche Herausforderung für die Branche dar. Das Gesamtergebnis in 2021 wird sicherlich auch davon beeinflusst, ob der Sommertourismus in diesem Jahr stattfinden kann, da vor allem Kosmetikartikel, Haut- und Sonnenpflegeprodukte davon profitieren dürften.

Insgesamt gehen die etma-Mitglieder bei aller gebotenen Vorsicht ab Herbst 2021 von einer nachhaltigen Belebung der Nachfrage aus. Hilfreich wäre in diesem Zusammenhang eine zügige und optimierte Impfkampagne in Europa und die erfolgreiche Kontrolle neuer Virus-Mutationen. (Grafik: etma)

www.etma-online.org

 

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