FHR Bisher hat das Jahr 2025 sowohl die Hersteller von Hartpapierhülsen für die Papier-, Folien- und Textilindustrie als auch die Hersteller von Kombidosen in Deutschland mit überwiegend schwierigen Marktbedingungen konfrontiert. Lichtblicke blieben rar, die Schattenseiten überwiegen.
Die andauernde, schleppende Konjunktur in Deutschland, bei gleichzeitig weiterhin massivem Kostendruck, verstärkt die bereits seit längerem wachsende Sorge der Unternehmen. Besonders betroffen sind die Bereiche Rohstoffe und Personal.
Der sprunghafte Anstieg der Altpapierpreise in den letzten Monaten sorgte mit leichter Verzögerung für Kostendruck beim Hülsenkarton. Weitaus gravierender sind jedoch die langfristigen Auswirkungen der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland.
Insgesamt rückläufige Mengen, kleinere Losgrößen und gestückelte Aufträge sorgen seit Monaten für schlechtere Kombinationsmöglichkeiten, stetig höhere Rüstkosten und schlussendlich deutlich steigende Stückkosten bei den Herstellern von Hartpapierhülsen.
Ebenfalls langfristige Herausforderungen bringen die gestiegenen Lohnkosten der inflationsgetriebenen Tarifabschlüsse. Seit 2022 sind die Gehälter für die Papier-, Pappe- und Kunststoffe verarbeitende Industrie um +11% gestiegen. Die nächste Stufe steht bereits im Juli 2025 an. Zusätzlich sorgt die schwierige Lage am Arbeitsmarkt dafür, dass abseits der vereinbarten Steigerungen zusätzliche Incentivierungen zur Mitarbeiterbindung notwendig waren.
Die schwierige Wirtschaftslage hat noch einen weiteren, seit 2008 etwas vernachlässigten Effekt, der jedoch nicht nur die Hülsenindustrie betrifft. So sank die Zahlungsmoral in nahezu allen Industriebereichen und sorgt zusammen mit steigenden Insolvenzen für weitere Zurückhaltung bei Bestellungen und Investitionen. Die Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Hartpapierwaren und Rundgefäße e.V. blicken daher mit zunehmender Sorge auf die kommenden Monate. (Bildquelle: Ox Paper)