BOBST FIRENZE Beim Open House in Italien (1.–4. April 2019) wurde eine Weltneuheit vorgestellt: Ink-on-Demand, einsetzbar auf den Reihen-Flexodruckmaschinen von Bobst Firenze. Die wichtigsten Kenngrössen sind
- Geringe Farbmenge (30 g) im Druckwerk
- Verzicht auf Farbwannen oder Kammerrakel
- Kein Operator-Kontakt zur Farbe
- Stabile Einfärbung bei hohen Geschwindigkeiten
- Automatisches Waschen von farbgebenden Teilen
- Ergebnis ist unabhängig von den Fähigkeiten des Bedieners
- Schnelles und effizientes ColourMatching
Bobst hat ein anschauliches Animationsvideo produziert: Sie finden hier die kürzere Version, hier die ausführlichere Version.
Geringe Farbmenge.
Bei traditionellen Systemen wird die Farbe aus der Farbkammer/Farbwanne auf die Rasterwalze übertragen; nur ein kleiner Teil der Farbmenge wird übertragen, der Rest verbleibt in der Farbkammer. Die eingesetzte Farbmenge übersteigt die zum Druck eigentlich erforderliche Menge – im Durchschnitt 2 g/m2.
IoD In-on-Demand.
In geringem Abstand drehen die Dosier- und die Rasterwalze – gleiche Drehrichtung! Die Farbkammer kann entfallen, weil ein flexibler Schlauch eine geringe Farbmenge gleichmässig in den Spalt zwischen den beiden Walzen aufträgt – der Aquaplaning-Effekt verhindert einen direkten Kontakt von Dosierwalze und Rasterwalze und eliminiert somit jeglichen Verschleiss. Ein Sensor misst kontinuierlich die Farbmenge und dosiert nach. So kommt die Farbe nur mit den wirklich farbführenden Druckwerksteilen in Kontakt. Das Farbwerk führt lediglich 30 g Farbe.
Sauberer Betrieb.
Ein ca. 1 m langer Schlauch ist mit dem Farbeimer verbunden. Spezielle Dichtungen verhindern ein Auslaufen bzw. Tropfen der Farbe; der Bediener kommt nicht mit der Farbe in Berührung. Beim Farbwechsel werden lediglich Farbeimer und Schlauch getauscht.
Farbstabilität.
Im konventionellen Farbwerk zirkuliert die Farbe in der Farbkammer. Bei hohen Geschwindigkeiten kann es aufgrund der grossen Farbmenge zu Auslaufen und zu kleinen, verdichteten Farbpartikeln kommen. Im IoD-System sind lediglich 30 g Farbe im Farbwerk.
Der Wechsel der Drehrichtung der Dosierwalze bringt einen weiteren Vorteil: Die Farbe wird mit hohem Druck in die Näpfchen der Rasterwalze gepresst, die Luft aus den Näpfchen gedrückt, und so Geisterbilder verhindert.
Automatisches Waschen
Im konventionellen Farbwerk müssen Dosierwalze, Rasterwalze, Lager, Farbkammer und Rakel ausgebaut und gereinigt werden. Im IoD-System beschränkt sich der automatische Reinigungszyklus auf drei Vorgänge:
- Die Dosierwalze fährt von der Rasterwalze zurück, eine spezielle Rakel entfernt die Farbe von der Dosierwalze.
- Danach fährt die Dosierwalze wieder zur Rasterwalze, eine Reinigungslösung wird aufgetragen und wäscht die Dosier- sowie die Rasterwalze. Anschliessen fährt die Dosierwalze wieder zurück, die Rakel entfernt die Farbreste (aus der Rasterwalze) und die Reinigungslösung.
- Im letzten Reinigungsgang wird eine Seifenlösung auf die Dosierwalze aufgetragen und von dort auf die Rasterwalze übertragen; die Reste durch die Rakel entfernt. Anschliessend sind beide Walzen sauber gereinigt.
Das sauber gereinigte Farbwerk kann nun beispielsweise für das Color Matching genutzt werden: Dabei werden kleine Farbemengen (30 g) mit geringem Farbabstand (Delta E) eingesetzt. Somit werden aufwändige Reinigungsgänge sowie Makulatur vermieden. (Grafik: Bobst)