Fogra, UV-Härtung, Materialprüfung,

 

FOGRA     Die Abteilung Druckweiterverarbeitung der Fogra befasst sich im Rahmen ihrer Gutachtentätigkeit häufig mit UV-lackierten Druckprodukten. Ein Ursachenschwerpunkt für Reklamationen liegt dabei in der mangelnden Aushärtung der Lacke, welche u. a. durch eine ungenügende UV-Strahlerleistung oder zu hohe Produktionsgeschwindigkeit hervorgerufen werden kann. Druckfarben absorbieren UV-Strahlung unterschiedlich und haben somit ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Härtung der darüberliegenden Lackschicht. Durch unpolymerisierte Anteile in der Lackschicht bleibt diese klebrig, was zum Verblocken führt und komplette Auflagen unbrauchbar machen kann.

Dieses Beispiel macht deutlich, wie wichtig ein aussagekräftiger Test, der den Polymerisationsgrad einer aufgebrachten UV-Lackschicht dokumentiert, für den Druckveredler sein kann.

Eine solche einfache Methode ist der manuelle Lösemitteltest (bzw. der sogenannte »Acetontest«). Die Prüfung lässt sich direkt an der Maschine durchführen:  Ein Lappen wird mit Lösemittel getränkt und über die Lackschicht gewischt. Das Lösemittel vermag, nicht vollständig polymerisierte Bestandteile aus der Lackschicht herauszulösen. Die Ergebnisse aus diesem manuellen Test sind allerdings stark vom Operator abhängig, da die Acetonmenge, der Anpressdruck und die Wischzeit subjektiv ausgewählt werden. Aus diesem Grund hat die Fogra ein Gerät entwickelt, um diesen Test unter definierten Bedingungen durchführen zu können.

Ungehärteter UV-Lack ist in einem geeigneten Lösemittel löslich, vollständig polymerisierter Lack dagegen nicht. Wenn die Lackschicht schlecht ausgehärtet ist, löst sich demnach der Lack mit der darunterliegenden Druckfarbe und Druckträger kommt zum Vorschein. Je höher der Poly­merisationsgrad des Lackes, desto schwieriger lässt er sich durch das Lösemittel lösen und desto häufiger muss mit dem Lappen gerieben werden, bis die Druckfarben sichtbar verwischt werden. (Foto: Fogra)

www.fogra.org

 

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