DG Italia, S2 Converting, TS Converting, Tiger Coatings, Aluminiumfolie, Blisterfolien,
Von links: Yiannis Tselikas (TS Converting), Franco Nicastro (S2 Converting), Cosma Roberto Vercelloni (DG Italia) und Gregor Gajda (Tiger Coatings).

 

Der Blisterdruck für die Pharmaindustrie befindet sich im Wandel, was die größten Verpackungsunternehmen der Branche ermutigt, sich für den Digitaldruck zu entscheiden

Roberto Mercati*

 

»Die Frage ist«, erklärt Yiannis Tselikas, Vertriebsleiter und Miteigentümer von TS Converting, in Koropi/GR, einem griechischen Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von Druckmaterialien für flexible Verpackungen für die Pharmaindustrie spezialisiert hat, »dass wir in der Lage sind, die Auflagen zu reduzieren und gleichzeitig eine hohe Druckqualität zu erhalten, die derjenigen vergleichbar ist, die wir heute im Tiefdruck haben«. Er besuchte S2 Converting in Telgate, BG/I, um die Tests des neuen Drucksystems Alusilver Phoenix HDF zu sehen, das gemeinsam mit DG Italia Srl, Cantù, CO/I, entwickelt wurde.

S2 Converting ist spezialisiert auf den Bau von Flexodruck-Maschinen für Aluminiumfolie. Man arbeitet seit einiger Zeit mit DG Italia zusammen, die ein neues System für den Digitaldruck, einschließlich variabler Daten, auf flexiblen Metallfolien entwickelt hat.

Qualität und Sicherheit
In dieser Partnerschaft, die für das Team von DG Italia und S2 Converting zur erfolgreichen Umsetzung eines so ehrgeizigen und stets sehr innovationsfreudigen Projekts für den Pharmamarkt geschaffen wurde, war es notwendig, einen spezialisierten Partner für die Realisierung der richtigen Farbe hinzuzuziehen: Tiger Coatings GmbH & Co KG in Wels/A. Für diese spezielle Anwendung hatte deren Inkjet-F&E-Team eine Reihe von Tinten der Marke Tigital entwickelt. Neben den grundlegenden Eigenschaften hochwertiger Inkjet-Tinten bringt diese Spezialserie Innovation und ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche: die Einhaltung der Schweizerischen Verordnung für Druckfarben (1), die auf die Non-Food-Kontaktfläche von Materialien für direkten Lebensmittelkontakt (und damit auch für die pharmazeutische Welt) aufgebracht werden. Diese Farben wurden im Rahmen des von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG), Wien/A, geförderten »Beyond Europe« Projekts »Robastics« entwickelt.

Die Gesetzgebung sagt, dass das Verfahrensprinzip den Kontakt durch Migration oder Verunreinigung der für die Verpackung verwendeten Farben nicht gänzlich ausschließen kann. Es ist daher notwendig, die in der Liste aufgeführten Komponenten (und der relativen Mengen) zu befolgen. Es ist also eine Ergänzung und geht über das Konzept der »geringen Migration« hinaus, das sowohl Druckereien als auch Endkunden begeistert. Tigital Swiss Ordinance UV Ink ist nicht nur mit einem migrationsarmen Prozess (der den gesamten Produktionsprozess umfasst) kompatibel, sondern bringt auch weiteren Nutzen für den Endkunden. Gregor Gajda, Project Sales Manager Tigital, war ebenfalls beim oben erwähnten Treffen anwesend, um die dreiseitige Partnerschaft während des Tests zu besiegeln.

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Die neue Alusilver Phoenix HDF.

Erster auf dem Markt
Obwohl das Grundkonzept dieser Technologie bereits mit 11 Maschinen, die S2 Converting auf dem Markt hat, weitgehend erprobt ist, ist die Alusilver Phoenix HDF die erste Maschine ihrer Art, die auf Kundenwunsch entwickelt wurde.

Yiannis Tselikas beantwortete die Frage, wie er DG Italia und S2 Converting kennengelernt habe: »Als wir beschlossen, einen Teil unserer Produktion digital zu drucken, haben wir sorgfältig recherchiert. Es war aber nicht möglich, eine Maschine auf dem Markt zu finden, die alle unsere Fragen präzise abdeckt. Wir begannen dann, den besten Partner auszuwählen, der mit der Untersuchung der digitalen Lösung beauftragt werden sollte. Diese Auswahl trafen wir nach einer Reihe von technischen Bewertungen und Maschinentests: DG Italia hatte S2 Converting, ihren Partner für diesen Bereich, die für den Bau der Coil-/Rollenanlage vorgeschlagen. Wir kannten S2 Converting bereits für ihre Flexo-Anwendungen, zum Beispiel für den Druck von Joghurtdeckeln. Wir wussten auch von ihrer Fähigkeit, maßgeschneiderte Maschinen zu bauen; deshalb schien uns die Möglichkeit, diese beiden Unternehmen dieses Projekt realisieren zu lassen, die beste Lösung zu sein.«

Die Komplexität des Einfachen
Von diesem Zeitpunkt an haben die technischen Mitarbeiter der DG Italia und S2 Converting gemäß den von TS Converting bereitgestellten Spezifikationen ihre Arbeit aufgenommen. So entstand das Projekt Alusilver Phoenix HDF, das auf der langjährigen Erfahrung beider Unternehmen im Bereich des Converting und des Digitaldrucks basiert.

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Selbst sehr kleine Schriften können sauber gedruckt werden.

Die Linie sieht einfach aus und besteht aus einem Hardwareteil für den Transport der Materialbahn vom Abwickler zum Aufwickler und einem zentralen Teil mit entsprechender Managementsoftware für den Druck.

Cosma Roberto Vercelloni erklärt und demonstriert die verschiedenen Techniken, die diese Maschine zu einem einfachen System machen, aber gleichzeitig anspruchsvoll ist und einige patentierte Elemente enthält, die ihre Stärken ausmachen. So gibt es beispielsweise hinter der Tintenstrahlleiste(n) ein System (ink gelifier), das die Expansion der Tinte blockiert (die flüssige Tinte in ein Gel umwandelt), die dann am Ausgang polymerisiert wird. Dabei wird die Qualität der für diese Anwendung gewählten Technologie voll ausgeschöpft, insbesondere beim Druck sehr kleiner Schriften. UV-Farben können mit LEDs oder herkömmlichen Lampen getrocknet werden. In diesem speziellen Fall entschied sich der Kunde für Quecksilberlampen, um eine 100%ige Polymerisation auch bei höchsten Geschwindigkeiten zu gewährleisten.

Merkmale
Die HDF arbeitet mit 70 m/min mit einer Bahn bis 450 mm und verfügt derzeit über eine Inkjet-Druckleiste für monochromen Schwarzdruck. Die Einheit ist aber bereits für eine zweite Druckleiste für Schmuckfarben vorbereitet. Somit ist auch Vierfarbendruck bei 600 × 600 dpi möglich. Die Maschine für TS Converting ist in dieser Version nur für Digitaldruck ausgelegt, aber für den Einbau von bis zu zwei Flexoeinheiten vorbereitet, falls der Kunde diese Erweiterung wünscht.

Die Tests verliefen für TS Converting sehr positiv. Yiannis Tselikas erläuterte die Gründe für diesen grundlegenden Wechsel von Tiefdruck zu Digitaldruck, auch wenn es sich derzeit um eine Trainingsphase handelt. »Wir haben schon immer Blister und Pharmaverpackungen mit Tiefdruckmaschinen bedruckt. In letzter Zeit fordert der Markt aber auch mittlere und kleine Auflagen, die wir mit einer vernünftigen Investition bei gleichbleibender Qualität des Tiefdrucks erreichen wollten.«

»Mit HDF sind wir sicher, dass wir die besten Investitionen getätigt haben, um auf dem Markt wettbewerbsfähiger zu sein. Jetzt können wir unseren Kunden auch Blisterverpackungen in kleinen Auflagen in hochwertiger Ausführung aber zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Und der erste zu sein, der diesen Schritt macht, bringt uns auf dem Markt Vorteile.« (Fotos: Roberto Mercati)

www.tsconverting.gr
www.s2converting.com
www.dgitalia.it
www.tiger-coatings.com

 

(*) Roberto Mercati ist freier Journalist seit 1997 und arbeitet für verschiedene Zeitschriften im Bereich Verpackungsdruck.

(1) Bekanntlich gibt es in der EU keine genaue Regelung auf diesem Gebiet. Die zur EuPIA gehörenden Hersteller von Farben und Tinten halten sich bei Bedarf an die Vorschriften von Artikel 35 der Schweizerischen Verordnung SR 817.023.21 über Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln.

 

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