Recycling

 

BVSE / BDE     Höhere Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen sind eine Gemeinschaftsaufgabe. Aus diesem Grund fordern Recycler Verpackungshersteller, Industrie und Handel auf, konkret mitzuwirken, um die ehrgeizigen Ziele des Verpackungsgesetzes und der neuen Kunststoffstrategie der EU-Kommission zu erfüllen. Die beiden Entsorgerverbände bvse und BDE haben deshalb eine gemeinsame Stellungnahme vorgelegt, die einige Forderungen enthält, die sich auch an die dualen Systeme sowie die Zentrale Stelle Verpackungsregister richten.

Die in beiden Verbänden organisierten Kunststoffrecycler fordern Packmittelindustrie, Handel und Abfüller vor allem eine weitreichende Standardisierung bei Verpackungskunststoffen. Denn nur ein qualitätsgetriebenes Recycling werde wirklich nachhaltig funktionieren. Dafür seien zusätzliche Anstrengungen nicht nur der Abfall- und Recyclingindustrie, sondern auch aller dualen Systeme, der Zentralen Stelle, der Abfüller, Verpackungsdesigner, Einzelhändler und der Markenartikelindustrie erforderlich, meinten die Entsorgerverbände.

Von den dualen Systemen verlangen die Recycler, dass die Qualität der Sammelmengen schon bei der Erfassung positiv beeinflusst wird, etwa über eine an normierten Erfassungsmengen pro Kopf orientierte Gestaltung der Sammelentgelte.

Auf wenige Kunststoffe beschränken
Die Packmittelhersteller müssten sich für alle Kunststoffverpackungen auf  Polyethylen (PE-LD und PE-HD), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET) konzentrieren. PET-Schalen sollten künftig transparent sein und dürfen nicht aus mehreren Schichten verschiedener Kunststoffe bestehen.

Auch müsste es intelligente Alternativen zu nicht kompatiblen, aber fest miteinander verklebten Verbunden, Etiketten und Sleeves geben. Das verwertbare Hauptmaterial müsse deutlich über 90% des Gesamtgewichts der Verpackung beitragen. Auf Füllstoffe müsse künftig verzichtet werden.

Desweiteren wird von Abfüllern erwartet, dass Verpackungen vollständig restentleerbar sind. Verpackungsdesigner müssten intelligente Lösungen finden, damit Littering, z.B. bei kleinteiligen und losen Verschlüssen von Kunststoffverpackungen vermieden wird. Auch dürfte es keine Kunststoffverpackungen geben, die als aus Papier »getarnt« daherkommen. Den Marketingexperten wird geraten, auf schwarze Verpackungen, unnötige Einfärbungen und Bedruckungen zu verzichten.

Von der Zentrale Stelle erwartet die Recyclingwirtschaft, dass auch die ökologische Lenkungswirkung des recyclinggerechten Designs durch Lizenzentgeltstrukturen der dualen Systeme auch wirklich erreicht wird. Dazu müsste es im Verhältnis zu den Verpackungskosten signifikante Entgeltunterschiede geben (Boni/Mali). Nur dann rechne sich eine Design- und/oder Materialumstellung.

Diese Forderungen kämen in der Vielzahl von Dialogforen der Wertschöpfungskette zum Verpackungsgesetz immer wieder zur Sprache. Jetzt sei es an der Zeit, konkret mit der Umsetzung zu beginnen, fordern BDE und bvse abschließend. (Foto: Fotolia © Ravel)

www.bvse.de
www.bde.de

 

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