WOOD MACKENZIE Laut dem neuesten Bericht »Flexible Packaging Europe Supply Demand Report« wird für den europäischen Markt für flexible Verpackungen eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 2% in den nächsten fünf Jahren prognostiziert und soll bis 2023 über EUR 16 Mrd. erreichen.
Paul Gaster, Chefanalyst von Wood Mackenzie Chemicals, sagt: »Der europäische Markt für flexible Verpackungen verzeichnete 2018 ein leichtes Wachstum und stieg um gut 2% auf EUR 14,5 Mrd. im vergangenen Jahr. Der Umsatz in der Region Europa, die 28 Länder in West- und Osteuropa umfasst – einschließlich Russland und der Türkei – machte 2018 16% des weltweiten Gesamtumsatzes aus. »Es gibt noch eine beträchtliche Anzahl kleinerer Märkte, vor allem in Osteuropa, die eine Dynamik in der Region zeigen. Die gesamte europäische Region exportiert fast 10% der gesamten Produktion in außereuropäische Länder.«
Deutsche und polnische Märkte in Schwierigkeiten
»Das Wachstum in Deutschland, Europas größtem Markt für flexible Verpackungen, verlangsamte sich 2018 von 2% auf 1,6%. Leichte Rückgänge im Süßwarenbereich und ein angeschlagener Milchsektor waren maßgeblich für diese Wachstumsverlangsamung verantwortlich. Polen, seit vielen Jahren einer der stärksten Märkte Europas, verzeichnet einen Rückgang seiner Wachstumsrate von über 5% auf 3,5% und liegt immer noch über dem regionalen Durchschnitt.
Ausblick für Osteuropa ist positiv
2018 verzeichnete Russland ein höheres Wachstum, da die flexible Verpackungsindustrie des Landes die Nachfrage eher durch Inlandsproduktion als durch Importe decken will.
Die Erholung auf dem italienischen und ukrainischen Markt mit einem Wachstum von 3% bzw. 4% zeigt eine Wiederbelebung in beiden Ländern nach mehreren Jahren des wirtschaftlichen Abschwungs.
Der rückläufige Konsum von Zucker und Schokolade sowie von Zigaretten und Tabak in Westeuropa wurde durch ein anhaltendes Wachstum in Osteuropa bei insgesamt leichten Steigerungen im Jahr 2018 ausgeglichen.
Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema
»Während einige wichtige Endmärkte – wie Süßwaren und Milchprodukte – in Schwierigkeiten geraten sind, wurde das Wertwachstum bei flexiblen Verpackungen auch durch den Preisdruck in der gesamten Lieferkette gebremst. Dies ist in erster Linie auf herausfordernde Verpflichtungen zurückzuführen, die darauf abzielen, nicht recycelbare Verpackungsmaterialien bis 2025 zugunsten nachhaltiger, aber teurer Alternativen auslaufen zu lassen«, ergänzt Gaster.
»Die jüngste Übernahme von Bemis durch Amcor wird die führenden Umsätze auf globaler Ebene verändern. Die relativ kleine europäische Präsenz von Bemis sowie die kürzlich erfolgte Veräußerung der europäischen Healthcare-Verpackungswerke werden jedoch nur geringe Auswirkungen auf die führende europäische Converter-Szene haben. Schur Flexibles hat sich jedoch in den regionalen Ranglisten durchgesetzt und seine Position in Europa mit der Übernahme der französischen Uni Packaging und einer Reihe von Clondalkin-Unternehmen deutlich gestärkt.« (Grafik: Wood Mackenzie)