DVI Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. lädt zur35. Dresdner Verpackungstagung (4.– 5. Dezember 2025) ein. Das traditionelle »Klassentreffen der Branche« adressiert dieses Jahr unter dem Motto »Wunsch, Wirklichkeit, Wege nach vorn« praktische Lösungen rund um die PPWR, entscheidende Aspekte bei Rezyklat und alternativen Fasern, Innovationen für Glas und Mehrweg sowie das Thema Green Claims.
Hands on PPWR
»Die praktischen Konsequenzen der insgesamt 70 Artikel der PPWR für das eigene Geschäft zu dechiffrieren, ist eine Mammutaufgabe, der wir uns im ersten Themenblock der Tagung widmen. Der Fokus liegt dabei bewusst auf praktischen Fragen und Schritten«, informiert dvi-Geschäftsführerin Natalie Brandenburg. Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung? Welche regulatorischen Fragen wurden seit Februar 2025 geklärt und welche sind weiterhin offen? Vor allem aber: Wie können sich Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette vorbereiten, neue Werte schöpfen und aus den Herausforderungen durch konkrete Lösungen Chancen machen? Außerdem stellen wir eine Software vor, die das Problem der manuellen Extraktion von Compliance-Informationen unterschiedlichster Quellen und Formate in Minutenschnelle mittels KI zu lösen verspricht.
Zu den Expertinnen und Experten des Themenblocks gehören unter anderem Dr. Martin Engelmann (Hauptgeschäftsführer der IK), Lydia Tempel (Head of Business Unit Smart & Circular Solutions bei PTS – Institut für Fasern & Papier), Robin Huesmann (Chief Information & Innovation Officer der Leipa Group GmbH), Dagmar Glatz (Teamverantwortliche ökologische Zukunftsfähigkeit von dm-drogerie markt Deutschland) und Stavros Kyriakidis (Gründer und CEO von Pyx AI).
Die Zukunft des Kunststoffs
Europäische und nationale Regulierer fordern einen steigenden Einsatz von Rezyklaten in Verpackungen. Aber an diesem Punkt beißen sich Wunsch und Wirklichkeit, denn Quoten und Verfügbarkeiten stehen schon jetzt in einem Missverhältnis. »Auf der Tagung werden wir dieses Mismatch thematisieren und dabei auch über die Grenzen der eigenen Branche hinausschauen. Es geht um ein grundlegendes Verständnis der Situation und der Geschäftsmodelle. Außerdem fühlen wir der politischen Bewertung von mechanischem und chemischem Recycling auf den Zahn. Wir sprechen über schlechte und gute Praktiken der Kunststoffentsorgung und holen uns erstklassige Einblicke in die Verarbeitung von PCR«, so Brandenburg.
Zu den Expertinnen und Experten auf dem Podium gehören unter anderem Markus Börger, (Geschäftsführer von Grannex Recycling-Technik), Dr. Julia Vogel (Fachgebietsleiterin Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer des Umweltbundesamts), Dr. Dirk Textor (Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff-Recycling beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V.) sowie führende Vertreterinnen und Vertreter von Industrieunternehmen wie Jokey.
Alternative Fasern
Welche Möglichkeiten und Chancen alternative Fasern bieten, thematisiert die Dresdner Verpackungstagung zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages. »Wir schauen dabei auf den Umgang mit Rohstoffen und wie man ihn optimieren kann. Außerdem widmen wir uns mit dem Thema der Skalierung einer ganz entscheidenden Frage für die Praxis und wir diskutieren, was alternative Fasern für den Recyclingprozess bedeuten«, blickt Natalie Brandenburg voraus. Fachexpertise kommt dabei unter anderem von der Michael-Otto- Stiftung, der Uni Greifswald und dem PTS – Institut für Fasern & Papier.
Glas und Mehrweg
»Glas hat als Packstoff einige nahezu unschlagbare Vorteile wie seine inerte Eigenschaft, höchste Barrierefunktionen und einen sehr gut funktionierenden Recyclingstrom. Dem gegenüber stehen ein hoher Energieeinsatz bei der Produktion und beim Recycling sowie die potenzielle Bruchgefahr insbesondere mit Blick auf den Mehrwegkreislauf. Auf der Tagung wollen wir zentrale Aspekte dieser Situation beleuchten und diskutieren«, kündigt Brandenburg an. Es geht um nachhaltige Glasproduktion und das Potenzial von treibhausgasarmen Hybrid-Schmelzwannen für industrielles Behälterglas, einen sehr differenzierten Blick auf das Thema Mehrweg und Innovationen, die Glas dünner und gleichzeitig fester machen. Zu den Experten gehören Entscheiderinnen und Entscheider von Ardagh, Alnatura und ReViSalt.
Green Claims, Netzwerk und Nachwuchs
»Auch, wenn die Green Claims Directive in Brüssel aktuell neu diskutiert und auf Wiedervorlage gelegt wurde, gilt die EmpCo-Richtlinie als zweiter Teil des EU-Gesetzgebungspakets gegen Greenwashing weiterhin. Sie wird ab September 2026 in Kraft treten. Deshalb werden wir auf der Tagung der Frage nachgehen, was echte Nachhaltigkeit bei Produkten und Verpackungen bedeutet und wie Unternehmen transparent agieren und damit nicht zuletzt Verbraucherinnen und Verbrauchern helfen können, die nachhaltigsten Entscheidungen zu treffen«, kündigt Natalie Brandenburg an. Als Experten für den Themenblock haben Christoph Goeken (Gründer und Geschäftsführer von info.link by House of Change) sowie Nicolas M. Dumont (Partner) und Dr. Jonas C. Wehleit (Senior Associate) der Wirtschaftskanzlei GvW Graf von Westphalen zugesagt.
Am Abend des ersten Veranstaltungstages geht die Dresdner Verpackungstagung traditionell mit einem geselligen Netzwerkabend in die Verlängerung. Das dvi lädt dazu gemeinsam mit seinem Premiumpartner Fachpack, seinen langjährigen Partnern Mitsubishi Electric und Gerhard Schubert sowie seinen Partnern FormerFab und Jokey ein. »Dort haben unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer beste Gelegenheit, alte Kontakte zu pflegen und neue zu etablieren. Außerdem können sie mit den zahlreich vertretenen Studierenden ins Gespräch kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass unsere Branchenprofis hier künftige Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter kennenlernen«, so Natalie Brandenburg. (Bildquelle: dvi / Fotograf Andre Wagenzik)