Erhardt+Leimer, Automatisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0,

 

Interview mit Ken Moir, Vice President Marketing, NiceLabel

Wie weit sind Unternehmen Ihrer Erfahrung nach, wenn es um die Digitalisierung ihrer Etikettierprozesse geht?
Um Kundenanforderungen, Regulatorien und sinkenden Budgets gerecht zu werden, haben im letzten Jahr immer mehr Unternehmen die Modernisierung ihrer Etikettiersysteme und ‑prozesse in Angriff genommen. Dennoch stellen wir immer wieder fest, dass sich sehr viele Unternehmen auf traditionelle Ansätze wie Etiketten- oder Formulargestaltungssoftware verlassen, mit der sie den kompletten Etikettierprozess abdecken. Die Kosten für diesen herkömmlichen Ansatz sind dabei erheblich höher, als die meisten Unternehmen vermuten.

Welche Vorteile hat es für die Unternehmen verschiedener Branchen, ihre Etikettierprozesse zu digitalisieren?
NiceLabel, Digitalisierung, Unabhängig von der Branche bedeutet die Digitalisierung von Etikettierprozessen immer die Modernisierung von Altsystemen, um so den Qualitätssicherungsprozess zu verbessern sowie Geschwindigkeit und Effizienz zu erhöhen. Unternehmen sind so in der Lage, sowohl direkte als auch indirekte Kosten einzusparen. Digitale Etikettierprozesse erlauben Unternehmen außerdem, Ressourcen für andere Projekte freizusetzen, die Einführungszeit von Produkten zu verringern und Verkaufszahlen zu steigern.

Eines der Hauptprobleme bei der Verwendung klassischer Software für Etikettendesign ist, dass diese oftmals eine beachtliche Investition in IT-Ressourcen bedeutet. Der Vorteil digitalisierter Etikettiersysteme ist, dass sie Geschäftskunden die Möglichkeit geben, Etikettierprozesse in die eigene Hand zu nehmen und so den Bedarf an kostenintensivem IT-Bedarf zu verringern sowie Änderungsanfragen oder Freigabeprozesse zu beschleunigen.

Welche Nachteile entstehen für Unternehmen, die weiter auf veraltete Etikettiersysteme setzen?
Je länger Unternehmen an veralteten Etikettiersystemen festhalten, desto mehr unnötige Kosten entstehen. Etikettendesign ist oftmals kosten- und ressourcenintensiv und Etikettierungsfehler führen häufig zu Produktrückrufen und Bußgeldern, Quarantänen, Nachbearbeitungen oder Verschrottung. Zudem verursachen die manuellen Qualitätskontrollen sowie ungeplante Ausfälle oft Zusatzkosten, die in Kombination mit den Kosten für Etikettierungsfehler in die Millionen gehen können.

Wie können Systeme für Etikettenmanagement dabei helfen, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten und die Qualitätssicherung zu optimieren?
Die Digitalisierung von Etikettierprozessen durch Einführung eines Etikettenmanagementsystems on premise oder in der Cloud ist ein schneller und effizienter Weg, Etikettierungsvorschriften über Marktgrenzen hinweg zu erfüllen. Unternehmen können so Etiketten entsprechend lokaler Vorschriften und sprachlicher Anforderungen drucken und dabei die Kontrolle über alle Etikettenvorlagen und -daten behalten.

Auch der Qualitätssicherungsprozess für Etiketten lässt sich digitalisieren. So werden menschliche Irrtümer ausgeschlossen und Fehlerrisiken minimiert. Dies ist besonders bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln und Allergenen sowie im Pharmabereich wichtig. Digitalisierte Prozesse optimieren außerdem die Rückverfolgbarkeit und ermöglichen die Protokollierung möglicher Änderungen sowie der Druckhistorie, ein wesentlicher Aspekt zur Einhaltung von Compliance-Vorschriften.

Welche Trends im Bereich Etikettierung lassen sich für 2019 erkennen?
Wir beobachten, dass der Trend dahin geht, dass Unternehmen beim Erzeugen von Drucksachen sowohl für Lieferketten als auch in der Produktion auf eine einzige Lösung vertrauen – sei es für den Druck von Etiketten oder das direkte Kennzeichnen von Gegenständen mit einem Highspeed-Inkjet-Drucker. Das wirkt sich unmittelbar positiv auf die Produktivität im Drucksektor aus. Außerdem ist zu erwarten, dass sich ähnlich wie in anderen Branchen auch in der logistischen Kennzeichnung ein Cloud-First-Ansatz durchsetzen wird. Das ermöglicht auch kleineren Betrieben die Digitalisierung von Etikettierprozessen, da sie nicht in zusätzliche IT-Ressourcen investieren müssen. Größere Unternehmen profitieren genauso von einer Cloudlösung, da diese die Ausweitung eines zentral gelenkten Etikettierungsworkflows erleichtert bei dem nur minimale IT-Beteiligung notwendig ist. (Fotos: Adobe Stock © 211479501 / NiceLabel)

 

- Anzeige -