PHYS.ORG     Ein japanisches Forscherteam hat eine Spezies von Bakterien entdeckt, die Kunststoffe (PET) essen, wie sie in den meisten Einwegflaschen für Getränke verwendet werden – die Zeitschrift »Science« hatte in der vergangenen Woche darüber berichtet. Die Entdeckung könnte zu neuen Wegen führen, die Probleme mit den mehr als 50 Mio. Tonnen dieser Kunststoffe, die weltweit jährlich produziert werden, zu steuern. PET wird auch in Polyester-Textilien verwendet oder in Trays für Tiefkühlkost und Blisterverpackungen.

In früheren Versuchen wurde gefunden, dass bestimmte Pilzsorten auf PET wachsen können. Bisher hatte man aber noch keinen Mikroben gefunden, die Kunststoff essen können.

Das Forscherteam der Kyoto Institute of Technology und Keio University sammelte 250 PET-verschmutzte Muster einschliesslich Ablagerungen, Boden und Abwasser aus einer Flaschenrecyclinganlage. Anschliessend wurden die Mikroben in den Mustern untersucht, ob einige davon PET essen und ob man sie vermehren konnte. Sie fanden zu Beginn eine Gruppe von Insekten die eine PET-Folie aufbrechen konnten, aber nur eine Sorte davon war für den Abbau von PET verantwortlich – die Forscher nannten sie Ideonella sakainesis.

Die Forscher berichten, dass eine Kultur dieser Ideonella sakainesis eine dünne PET-Folie innerhalb von sechs Wochen bei einer konstanten Temperatur von 30 °C aufbrechen können. Unklar ist noch man damit den Kunststoff aus den Ozeanen verbannen könne.

Tracy Mincer, der für die Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts die Kunststoffe in den Ozeanen untersucht, meinte allerdings, er könne nicht erkennen, dass der Einsatz von Mikroben besser wäre, als gebrauchte Flaschen zu recyceln und neue daraus zu produzieren. Aber die Forschungsergebnisse könnten die Suche nach weiteren Arten von Mikroben, die in anderen Teilen der Welt verfügbar wären, erleichtern. (Foto: Charles Rondeau)

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